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Darf ich in Deutschland die Tabakpflanze anbauen?​

Tabakpflanze beim Umtopfen

Tabakanbau in Deutschland: Was Sie über die Tabakpflanze wissen sollten

Ja, in Deutschland ist der Anbau von Tabakpflanzen für den Eigenbedarf grundsätzlich erlaubt. Hier finden Sie einen Überblick zu den wichtigsten Regeln und Einschränkungen, die beim Anbau der Tabakpflanze beachtet werden sollten.

Regelungen für den Anbau von Tabakpflanzen

Die rechtlichen Grundlagen für den privaten Anbau der Tabakpflanze ergeben sich aus dem „Gesetz über Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse“. Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine Rechtsberatung, sondern gibt einen allgemeinen Überblick.

     

    Nur für den Eigenbedarf: Der Anbau der Tabakpflanze ist erlaubt, solange er ausschließlich für den privaten Konsum bestimmt ist. Ein Verkauf des selbst angebauten Tabaks ist nicht gestattet.

    Anbaumenge: Die Erlaubnis bezieht sich auf eine „gewöhnliche Menge“ – dies bedeutet, dass Sie keine großen Mengen der Tabakpflanze anbauen dürfen, um eine gewerbliche Nutzung zu vermeiden (siehe mehr zu den Mengen unten).

    Standort und Anbauzeit: Der Anbau muss auf dem eigenen Grundstück stattfinden und sollte nur zwischen April und September erfolgen. Es ist ratsam, sich über spezifische regionale Vorschriften zum Anbau der Tabakpflanze in Ihrem Bundesland zu informieren.

     

    Junge Tabakpflanzen beim Umtopfen

    Wieviel Tabak darf man von der Tabakpflanze anbauen?

    In Deutschland gibt es keine genau definierte Obergrenze für die Anzahl von Tabakpflanzen, die für den Eigenbedarf angebaut werden dürfen. Allerdings sehen die Zollbehörden eine Menge von etwa 100 Pflanzen als Schwelle an, ab der der Anbau der Tabakpflanze möglicherweise als gewerblich eingestuft wird. Die Fermentation und Zerkleinerung von etwa 100 Pflanzen ergibt ungefähr 500 Gramm rauchfertigen Tabak – eine nützliche Orientierungsgröße.

    Wie bleibe ich rechtlich auf der sicheren Seite beim Anbau der Tabakpflanze?

    In den meisten Fällen ist der private Anbau der Tabakpflanze für den Eigenbedarf unproblematisch, solange die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Wenn Sie jedoch vorhaben, größere Mengen der Tabakpflanze anzubauen oder den Tabakanbau als langfristiges Projekt zu planen, ist es ratsam, sich über die genauen rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren und bei Bedarf einen spezialisierten Anwalt zu konsultieren.

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    Tabakpflanze – Aufzucht und Pflegeanleitung

    Blühende Tabakpflanze aus der Froschperspektive fotografiert

    Vor der Aussaat

    Du planst, deine eigene Tabakpflanze im Garten oder im Kübel anzupflanzen, darfst Du das? Ja! Für den Eigenbedarf sind – pro Haushalt – 99 Tabakpflanzen erlaubt. Allerdings darfst du mit den geernteten Blättern nicht am Finanzamt vorbei Handel treiben.

    Woher bekommst du die Tabaksamen? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du oder dein Nachbar/Freund/Verwandter baut bereits Tabak an. Dann kannst du von der Pflanze direkt die Samen bekommen. Sonst erhältst du auch bei uns im Shop, sowohl Tabaksamen als auch saisonal deine eigene Tabakpflanze.

    Die Aussaat

    Am Anfang jeder Zigarette steht der Tabaksame. Mit der Aussaat startest du idealerweise Ende März, Anfang April. Du brauchst eine Aussaatschale und gute, lockere Saaterde, am besten mit 30% Sand vermischt. Diese lässt sich – mit den Fingern oder einer kleinen Grabegabel – gut verteilen. Die winzigen Samen werden nur auf die Erde gestreut. Säe sie fein und nicht zu dicht auf der Erde aus, so wie du eine Prise Salz verteilst. Die feinen Körner nicht mit Erde bedecken, denn die Pflanze ist ein Lichtkeimer. Zum Schluss die Saaterde gründlich, am besten mit einer Sprühflasche, befeuchten.

    Die Tabakpflanze braucht sehr viel Licht. Begeisterte Hobbygärtner lassen die Pflänzchen unter speziellem LED-Licht wachsen. Alternativ kannst du die Anzuchtschale auf die Fensterbank stellen. Der Boden muss immer feucht sein, nach ein bis zwei Wochen – Zimmertemperatur bei 18 bis 20 Grad – keimen die Samen.

    Pikieren

    Die gekeimten Pflänzchen stehen extrem dicht und müssen pikiert werden. Sie werden, nach etwa ein bis zwei Wochen, herausgezogen und einzeln in Töpfe gepflanzt. Dazu bohrst du – mit dem Finger oder einem Stab – ein kleines Loch in die Erde und setzt die winzige Pflanze hinein. Nimm eine gute nahrhafte Blumenerde, gerne wieder mit etwas Sand vermischen. Die Erde leicht andrücken und jeden Topf mit Wasser und Dünger versorgen. So erholen sich die kleinen Gewächse schnell vom Stress des Pikierens und wachsen kräftig weiter. Bitte nicht direkt vor dem Pikieren gießen, sonst ist die Erde sehr feucht und das Umsetzen schwierig. Die Töpfe beschriften und ab ins Gewächshaus.

    Der Weg in den Garten oder den Kübel

    Ab Mitte Mai kannst du die Tabakpflanzen in den Garten oder in einen großen Kübel pflanzen. Die Tabakpflanze braucht eine lockere, nährstoffreiche Erde, gerne mit etwas Sand vermischt, und einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit mag die Tabakpflanze überhaupt nicht. Dann nistet sich gerne ein kleiner Schädling, die weiße Fliege, ein.

    Die fünf bis zehn Zentimeter großen Pflänzchen aus dem Topf nehmen, Wurzeln vorsichtig auflockern und einpflanzen. Beim Auspflanzen mindestens 40 cm zwischen den Tabakpflanzen einhalten, damit sie sich nicht gegenseitig beschatten. Vergiss bei mehreren Sorten auch hier nicht die Beschriftung. Übrigens: der Aussaattermin richtet sich nach Lage und Klima Auf jeden Fall die Eisheiligen abwarten, die Temperatur darf nicht mehr unter 10 Grad sinken. Tabakpflanzen können auch in große Kübel gepflanzt werden, die mindestens acht Liter Erde fassen. Den Kübel nicht zu klein wählen, die Tabakpflanze hat einen stattlichen Wuchs. Je kleiner der Kübel, desto fleißiger gießen und düngen, die Pflanzen dürfen aber nicht im Wasser stehen.

    Übrigens: in der Fruchtfolge ist das Gewächs neutral. Fast jede Pflanze kann nach d er Tabakspflanze an diesem Standort angepflanzt werden. Sie kann also auch Schwachzehrern auf einer Brachfläche folgen, im nächsten Jahr wachsen hier wieder Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten.

    Die Pflege im Garten

    Tabakpflanzen benötigen ausreichend Wasser und Dünger, Trockenheit vertragen sie ebenso wenig wie lehmige, schwere Böden. Alle vier bis acht Wochen müssen sie gedüngt werden, entweder mit einem Kaliumdünger oder einem Spezialdünger für Tabakpflanzen. Im Freiland, während der Wachstumsperiode, den Boden um die Pflanze regelmäßig etwas auflockern und Erde an die Pflanzenbasis häufeln.

    Achte unmittelbar nach der Aussaat auf Schnecken, sie mögen die Tabakblätter. Ab einer gewissen Höhe ist der Pflanzenzuwachs so groß, dass Schnecken ihm nichts mehr anhaben. Willst du Tabak selber machen, müssen die Blütentriebe regelmäßig geköpft – abgeschnitten – werden. Dann geht die ganze Kraft der Pflanze in die Blätter. Du verzichtest zwar auf die Samen, aber das ist kein Problem. Eine einzige Pflanze und wenige Blüten, beziehungsweise reife Samenkapseln, liefern genügend Samen.

    Damit die Pflanze optimal in die Höhe wächst, muss sie regelmäßig ausgegeizt, d.h. die Seitentriebe zwischen Stamm und Blatt entfernt werden. Die Triebe lassen sich einfach herausdrehen. Sehr buschig wachsende Pflanzen, wie der Tabak, investieren sonst zu viel Energie in das Wachstum statt in die Blätter. Es ist eine zeitintensive Arbeit, doch sie lohnt sich.

    Die hohen Tabakpflanzen mit ihren riesigen grünen Blättern sind sehr attraktive Gartenpflanzen. Sie wachsen hervorragend und sind ausgesprochen blühfreudig mit schönen weißen, rosa oder gelben Blüten. Die Pflanze ist eine gute Bienenweide und wirkt angeblich sogar gegen Wühlmäuse.

    Der Tabak gehört zu Gattung Nicotiana und zur Familie der Nachtschattengewächse. Es gibt ca. 70 Arten, unterschieden wird in Rauch- und Ziertabak. Überlege dir vorher, was für Blätter du möchtest. Es gibt Tabaksorten für Zigaretten, Shisha, Pfeifen, Kautabak und Zigarren. Probiere ruhig mehrere Sorten aus, der konventionelle Tabak ist oft ein Verschnitt aus verschiedenen Tabaksorten.

    Die beliebtesten Rauchtabaksorten sind derzeit Virginia, Burley und Orient. Virginia ist eine milde Sorte, bildet die Grundlage für Zigarettenmischungen und brennt relativ schnell. Burley hat ein mildes Aroma und eignet sich für Zigaretten, Pfeifen und Kautabak. Orient ist ein würziger Tabak mit niedrigem Nikotingehalt. Seine Sorten eignen sich für Shisha, aber auch zum Würzen von Zigaretten- und Pfeifenmischungen. Bauerntabak mit seinen schönen, gelben Blüten hat einen hohen Nikotingehalt und ein sehr starkes Aroma. Havanna und Kentucky haben ein rauchigeres Aroma und werden für Zigarren verwendet. Eine Pflanze liefert mindestens 50 g fertigen Tabak, der kleine Bauerntabak etwas weniger