
Warum eigentlich eigenen Tabak anbauen?
Wenn man auf das Thema stößt, ist das wohl die erste Frage, die sich aufdrängt: „Wieso eigentlich das Ganze?“. Über dieses Thema könnte man stundenlang philosophieren. Wir haben uns aber bemüht, im Folgenden eine relativ kurze aussagekräftige Antwort zu geben.
Man kann die Vorteile in vier Kategorien einteilen:
- Kostenersparnis
- Man weiß, was drin ist
- Herstellung eigener Kreationen
- Spaß an der Sache
Kostenersparnis
Um genau zu begreifen, wieso die eigene Produktion so viel günstiger ist, müssen wir einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit wagen. Im Jahr 1960 kostete eine Zigarette in die heutige Währung umgerechnet durchschnittlich 4,20 Cent, heute sind es knapp über 30 Cent. Diese Entwicklung wurde zum einen durch Inflation, aber auch durch die sukzessive Erhöhung der Tabaksteuer getrieben.
Ein paar Zahlen zur Momentanen Tabaksteuer:
Die Steuer liegt im Jahr 2022 bei 10,88 Cent pro Zigarette zuzüglich weiterer 19,84% auf den KVP (Kleinverkaufspreis der zu versteuernden Ware).
Auch sämtliche andere Tabakprodukte sind mit einer horrenden Steuerlast belegt. Besonders hart hat es den Shishatabak getroffen mit einer Tabaksteuer von 15,66 Euro/kg plus 13,13 % des KVP und noch einmal weiteren 15 Euro/kg.
Gegenüber den Preisen aus dem Laden stehen für den Eigenversorger nun die Herstellkosten. Diese setzen sich aus Material und Arbeitsaufwand (wenn man ihn den als solchen bezeichnen möchte ;)) zusammen. Bei Zigaretten sind hier 3-5 Cent ein guter Schätzwert. Bei Shishatabak variiert der Preis je nachdem, ob die Molasse zugekauft oder selbst angesetzt wird. Da bei Pfeifen und Kautabak keine Bestandteile wie Zigarettenhülsen zugekauft wer-den müssen, gestalten sie sich besonders kostengünstig.
Im Resümee kann also gesagt werden, dass sich ein regelmäßiger Raucher durch Eigenproduktion ein kleines Vermögen sparen kann.
(Der genauen Aufschlüsselung der Kosten widmen wir uns in einem zukünftigen Artikel)
Man weiß, was drin ist
Ein Aspekt, der für viele ebenfalls eine große Rolle spielt: „Was rauche ich da eigentlich?!“. Jedem ist zwar bewusst, dass die meisten Tabakerzeugnisse verschiedene Zusatzstoffe zur Geschmacksverbesserung, Abbrennverhalten und Konservierung beinhalten.
Eine Liste von zulässigen Inhaltsstoffen in handelsüblichen Zigaretten kann hierbei einen guten ersten Eindruck geben:
Aromen, Lösungsmittel, Bindemittel, Faserstoffe, Katalysatoren, Feuchthaltemittel, Konservierungsstoffe, Abbrand beeinflussende Stoffe.
[Bundesamt für Verbraucherschutz]
Vor allem Konservierungsstoffe wie Natriumbenzoat (E211) und Abbrand beeinflussende Stoffe wie Propylenglykol gelten als bedenklich.
Viele Raucher fangen genau aus diesen Gründen an, sich mit Alternativen zu beschäftigen.
Herstellung eigener Kreationen
Kennst du das, man nimmt eins zwei Züge und denkt sich: „Das ist zwar ganz gut, aber mir fehlt etwas“. Und genau bei diesem Gedanken wirst du in der Lage sein anzusetzen, du kannst selbst entscheiden nach was genau dein Lieblingstabak schmeckt, wie stark die Wirkung ist und wie er abbrennt und riecht. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
(Wie genau das geht, und an welchen Stellschrauben du drehen kannst, erzählen wir dir in einem anderen Artikel)
Spaß an der Sache
Zu guter Letzt darf der Spaß an der Sache nicht fehlen. Tabak herstellen ist wie Schach. Es zu können geht schnell, aber es zu perfektionieren dauert ein Leben lang. Einen rauchbaren, gut schmeckenden Tabak bekommt jeder mit einem kleinen Funken Glück auf den ersten Versuch hin, aber den gesamten Prozess zu perfektionieren und neue, herausragende Kreationen zu entwerfen, egal um welchen Typ von Tabak es sich handelt, ist eine Aufgabe, die dich ein Leben lang begleitet und an der du wachsen kannst.